100 km in 24 Stunden – Meine Megamarsch Wander-Challenge
100 km in 24 Stunden wandern? Wer macht denn so was? Und geht das überhaupt? Verrückt!
So habe ich gedacht, als ich vor einigen Monaten zum ersten Mal vom Megamarsch gehört habe. Eigentlich denke ich noch immer so, aber eins ist anders: Ich werde mich am 10. Oktober 2020 meiner Wander-Challenge stellen und am Megamarsch in Frankfurt teilnehmen.
Auf meinem Blog wirst du erfahren, wie ich mich auf den Megamarsch vorbereite. Begleite mich bei meiner Wander-Challenge, vielleicht schaffen wir es dann ja zusammen. ?
Was dich erwartet:
- Meine Ausgangslage – Startklar für die Wander-Challenge?
- Nicht nur Wanderschnecke, sondern auch Wander-Rookie
- Wie ich mich auf die 100 km Wander-Challenge vorbereite
- Mein Training für die Wander-Challenge
- Wie ich mich für meine Wander-Challenge motiviere
- Wie ich eine Dranbleiberin werde
- Meine Wander-Challenge Erfahrungen für dich
Meine Ausgangslage – Startklar für die Wander-Challenge?
Wandern war ich schon. Aber ich kann dir ehrlich gesagt nicht sagen, was bisher die längste Strecke war. So weit war das aber wirklich nicht. Und sobald es bergauf geht, schnaufe ich wie eine Lokomotive. Also definitiv keine Wanderexpertin und auf jeden Fall eine Wanderschnecke! Ob das die beste Ausgangslage ist, um 100 km in 24 Stunden zu wandern? Was soll´s: Wander-Challenge accepted!
Nicht nur Wanderschnecke, sondern auch Wander-Rookie
Ich bin nicht dafür bekannt, dass ich jedes Wochenende wandern gehe. Auch bei meinen Reisen finden vereinzelt Wanderungen statt. Aber das ist doch alles sehr überschaubar.
Ich bin aber dafür bekannt, dass ich mich gerne Herausforderungen stelle und hin und wieder verrückte Dinge tue. Also, was sollte ich vor meiner 100 km Wanderung wissen? Vor allem, wie schaffe ich es die 100 km durchzustehen und Blasen zu vermeiden?
Welche Schuhe soll ich für den Megamarsch anziehen?
Ich habe mich schon etwas im Internet informiert. Aber irgendwie sagt jeder was anderes. Manche schwören auf ihre Wanderschuhe, weil man bei einer dünnen Sohle irgendwann jedes Steinchen spürt. Andere nehmen auf gar keinen Fall die schweren Wanderschuhe mit und kommen mit einfachen Sportschuhen super recht. Aber es gibt nichts, was es nicht gibt. Egal ob Trekkingschuh-Liebhaber oder Barfuß-Läufer.
Aber nicht nur in der Fußbekleidung unterscheiden sich die Teilnehmer. Manche schwören auf ein zweites Paar Schuhe. Gegen Ende der Wanderung ziehen sie lieber leichte Schuhe an. Ach ja, manche ziehen während der Pausen ihre Schuhe gerne aus und andere sagen, dass man das auf gar keinen Fall tun sollte.
Es sind sich aber alle einig, dass die Schuhe für eine Wanderung größer als die normale Schuhgröße sein sollten. Wie viel größer ist wohl wieder Typsache. Alles sehr verwirrend. Aber es geht noch weiter…
Mit doppellagigen Socken die Wander-Challenge meistern?
Und das mit den Socken ist ja wohl auch so ein Thema. Socken wechseln? Und wie oft? Sollen sie größer oder kleiner als die normale Schuhgröße sein? Aus welchem Material sind die besten Socken für das Wandern?
Ich habe schon gelernt, dass es doppellagige Socken gibt. Als Wander-Rookie wusste ich das nicht. Ich habe mir mal bei einem Outdoor-Hersteller Wandersocken geholt, die im Angebot waren. Die sind bisher immer ganz bequem gewesen. Aber ob das die perfekten Socken für eine 100 km Wanderung sein werden? Keine Ahnung.
Fußpflege ist das A und O für eine Wanderung
Bei einer 100 km Wanderung ist es sehr wichtig, dass die Füße gut gepflegt werden. Dass ich bestimmt Blasen kriegen werde, war mir bewusst. Es hilft wohl, wenn man in der Woche vor der Wanderung und auch während der Wanderung die Füße mit Hirschtalg-Creme eincremt. Ich werde das ausprobieren und habe mir auch schon Hirschtalg-Creme gekauft.
Aber ich habe mittlerweile auch etwas erfahren, womit ich so gar nicht gerechnet hatte. Ehrlich gesagt war ich sogar ziemlich schockiert: Es kann wohl auch vorkommen, dass man bei einer so langen Wanderung Zehnägel verliert. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Nägel kurz geschnitten sind und genügend Platz im Schuh ist.
Wie ich mich auf die 100 km Wander-Challenge vorbereite
Wie du siehst, habe ich schon einiges im Internet recherchiert. Aber über vieles weiß ich noch nicht so recht Bescheid. In meinem Bekanntenkreis ist niemand so eine lange Strecke gewandert. Aber zum Glück ist es heutzutage kein Problem mit Leuten in Kontakt zu treten, die bereits wandererfahrener sind.
Es nützt aber auch nichts, die 100 km in der Theorie perfekt laufen zu können. Ich muss einfach mal anfangen. Und dann sehe ich ja, welche Probleme auftreten werden. Denn ich bin mir zum Beispiel noch nicht so ganz sicher, ob ich bei meinen Wanderschuhen bleiben werde.
Am Wochenende war ich auf der CMT in Stuttgart. Ich habe mir da einige Informationen für Wanderungen in Baden-Württemberg geholt. Jetzt heißt es erstmal bei mir in der Region aktiv zu werden und dann kann ich auch mal an einem Wochenende einen Ausflug in den Schwarzwald machen oder den Neckarsteig wandern.
Mein Training für die Wander-Challenge
Ich muss gestehen, dass ich noch gar nicht so recht weiß, wie bzw. wann ich mich auf den Megamarsch vorbereiten soll. Klar, mehr gehen. Aber im Alltag fällt mir das gar nicht so leicht. Mehrere Wanderungen mit steigender Distanz sollten aber auf jeden Fall drin sein. Ansonsten kann ich gleich zu Hause bleiben. Scheinbar hören viele bei Kilometer 60 / 70 auf. Daher sollte ich bereits im Vorfeld eine Wanderung mit etwa 70 km machen. Da ich beim Megamarsch auch in der Nacht wandern werde, ist es wohl hilfreich, bereits im Vorfeld eine Nachtwanderung durchzuführen.
Wie ich mich für meine Wander-Challenge motiviere
Ich glaube, ich hätte mich nie alleine für den Megamarsch angemeldet. Zu zweit ist es eben doch schöner, sich dieser Herausforderung zu stellen. Daher werde ich am Megamarsch in Frankfurt mit meiner Schwester teilnehmen. Wir tauschen uns immer mal wieder darüber aus, wie es mit den Vorbereitungen läuft und wenn wir neue Erkenntnisse haben. Vielleicht werden wir auch mal zusammen wandern gehen.
Ansonsten bin ich auch mehreren Facebook-Gruppen und einer WhatsApp-Gruppe beigetreten. Es ist nicht nur motivierend zu sehen, wie die anderen super fleißig trainieren. In meiner WhatsApp-Gruppe tummeln sich auch richtige Extremwander-Experten! Die meisten Gruppenmitglieder haben schon mehrfach an einer 100 km-Wanderung teilgenommen und sie verabreden sich sogar zu gemeinsamen Wanderungen. Wenn ich schon mehrere Wanderungen gemacht habe und hoffentlich etwas fitter bin, möchte ich gerne an einer Wanderung der WhatsApp-Gruppe teilnehmen. Ein Gruppenmitglied hat zum Beispiel zu einer Nachtwanderung aufgerufen. Auch wenn ich ein Stück fahren muss, damit ich an den Wanderungen teilnehmen kann, sollte ich mir eigentlich diese Möglichkeit nicht entgehen lassen. Von Experten lernen – Wie kann man sich besser auf eine Wander-Challenge vorbereiten?
Wie ich eine Dranbleiberin werde
Der Megamarsch in Frankfurt ist erst in Oktober. Ich habe also gefühlt noch ewig Zeit. Aber auf einmal ist September und ich war noch nicht einmal wandern. Und ehrlich gesagt würde mich das sogar gar nicht verwundern. Ich bin halt doch in meiner eigenen kleinen Welt „gefangen“. In der kenne ich mich aus und fühle mich wohl. Aber diese Wander-Challenge ist ein Ausbruch aus meiner Komfortzone – und was für einer!
Aber stell dir mal vor, wie peinlich es für mich sein wird, wenn ich dir im Oktober berichte, dass ich nicht einmal wandern gewesen bin. Auf gut Glück habe ich versucht den Megamarsch in Frankfurt zu rocken und bin kläglich gescheitert. Oh man. Also möchte ich mich mit diesem Beitrag dazu zwingen, auch für den Megamarsch zu trainieren. Und eigentlich gehe ich ja auch gerne. Stundenlang in der Natur unterwegs sein, über Gott und die Welt nachdenken oder einen Podcast hören. Aber bei Schmuddelwetter ändere ich halt doch zu gerne meine Pläne…
Meine Wander-Challenge Erfahrungen für dich
Wie du bereits erfahren hast, stehe ich ja noch ganz am Anfang meiner Wanderkarriere. Ich werde sicherlich viele blöde und vielleicht sogar schmerzhafte Fehler machen. Hoffentlich werde ich immer besser werden und viele neue Erkenntnisse gewinnen.
Wenn auch du noch ganz am Anfang stehst und dich fragst, ob so eine Wanderung überhaut etwas für dich ist, dann bist du bei mir genau richtig. Du darfst mich begleiten und hautnah erfahren, wie es bei mir läuft.
Ich möchte dir aber auch Mut machen, dass du dich auf dieses Abenteuer einlässt. Vielleicht ist es bei dir nicht die Wander-Challenge. Vielleicht möchtest du etwas anderes ausprobieren. Aber du denkst, dass du das nicht schaffst. Oder es sagen dir eh schon alle, dass du es bleiben lassen sollst.
Aber wieso nicht einfach auf dein Herz hören und das Abenteuer wagen? Was hast du denn schon zu verlieren?
Hi, na wie weit bist du mit deiner Vorbereitung zum MM ?
Für mich ist es auch der erste, würde mich sehr interessieren wie weit Du bist.
MfG
Max
Hey Max,
sorry, dass ich erst jetzt antworte. Hatte deinen Kommentar leider nicht gesehen. Leider ist mir beruflich was dazwischen gekommen, so dass ich dieses Jahr nicht dran teilnehmen werde. 🙁 Wie läuft es bei dir mit den Vorbereitungen bzw. wie bereitest du dich auf den Marsch vor? Würde mich auf jeden Fall interessieren, wie es bei dir dann gelaufen ist. 🙂
Ich drücke dir die Daumen für Samstag!!!
Liebe Grüße
Breena
Moin,
ich hab 2019 In HH teilgenommen. War nicht trainiert und ein 52 jähriger Couchpotato mit 106 kg auch etwas rund…
Ist aus einer Bierlaune entstanden, dachte mir so, wandern wird schon gehen, bin ja auch schon den Jakobsweg gegangen. Was soll da passieren? 40km war ich mir sicher 60km war angestrebt, an ankommen hatte ich nicht geglaubt.
Zeit war noch genug, also zumindest mal paar Kilo abnehmen, viel Training hatte ich nicht, paar mal 8km gewandert und bisschen Sport gemacht.
10kg konnte ich in 3 Monaten bis zum Start los werden. Schuhe waren von Hoka one noch vorhanden, Fußpflege hab ich noch nie gemacht…
Also mal losgehen. Wette mit meiner Frau gemacht, 100km und wir gehen gemeinsam den Camino Portugues, alles unter 100km kann sie den nächsten Urlaub aussuchen. Mein Sohn hatte mir noch kurz eine Zettel geschrieben „Papa du schaffst das“.
Zwei Leute nach 1km getroffen, Chemie stimmt und so waren wir zu dritt. Beides Wiederholungstäter einer bei 46km einer bei 60km abgebrochen im Jahr davor. Die ersten 20km gingen sehr Flott knapp 3,5 Stunden ohne Pause, bei den nächsten 20km wurde es schleppend und wir haben paar Pausen eingelegt. Dann ging es in die Dunkelheit und das Stück hat mich fertig gemacht, die beiden haben mich immer aufgebaut und so sind wir gemeinsam bis 60km gekommen. Der 46km ist hier ausgestiegen. Nach einer ausgiebigen Pause sind wir zwei noch weiter, meine Frau hatte das Hotel für die Nacht, strategisch bei circa 75km direkt an der Strecke, da wollte ich jetzt noch irgendwie hin. Eigentlich war es nur noch Quälerei, hab mir die Blase unterkühlt und musste dauernd stoppen, mein Begleiter hatte einen Wolf wie ein Pavian und konnte gar nicht mehr sitzen. Bei Kilometer 73 sind wir quasi an seiner Haustür vorbei gekommen und da ist er ausgestiegen. Noch 2 km zum Hotel und dann ist Schluss. Paar neue Leute getroffen und so langsam kam der Tag zurück, das Hotel hatte ich irgendwie verpasst und war mit mal beim letzten Stopp bei Kilometer 80. ich war fix und fertig und wollte nur noch zum Hotel, die Wette mit meiner Frau hat mich nicht mehr interessiert, aber der Zettel von meinem Sohn, hatte Kraft, die Sonne ging auf, man konnte die Wärme spüren und es kam neue Motivation auf. Was soll’s 6 Stunden Zeit sind noch, es tut eh alles weh, da kann ich auch weiter gehen.
23 Stunden und 22 Minuten hab ich gebraucht, war die Hölle, aber durchs Ziel zu gehen war einmalig.
Als wir zuhause waren kam ich kaum aus dem Auto und brauchte sehr lange um die Treppe hoch zu kommen, aber was soll’s.
4 Tage hab ich gebraucht um wieder halbwegs Normal gehen zu können 3 Zehennägel waren schwarz und sind später ausgefallen. Nie wieder werde ich das machen…
Und dich hab ich mich Anfang 2020 wieder dafür angemeldet, naja und wegen Corona ist der Termin paar mal verschoben worden, jetzt hab ich noch 3 Wochen Zeit am 15.10. ist Start ich bin mal wieder über 100kg und gespannt wie weit Ich diesmal kommen werde…
Den Marsch schafft nur der Kopf alleine, klar Training ist sicher von Vorteil, aber nicht alles.
Gruß Karsten
Hallo Sabrina,
vielen Dank für diesen ausführlichen Erfahrungsbericht! Wir organisieren als gemeinnütziger Verein in Nordbayern jährlich einen „50 km in 12 Stunden“ und „100 km in 24 Stunden, alleine oder in der Staffel“ Marsch („Schlackenmarsch“) und bin daher auf der Suche nach Inspirationen für neue Ideen und Verbesserungen auch auf deine Seite gestoßen.
Nach meinem ersten 50 km Marsch war für mich der Gedanke absolut abstrus, nochmals 50 km ran zu hängen. Dennoch habe ich im gleichen Jahr die 100 km gefinisht. Ich habe den Weg von 0 … 50 km … 100 km in diesem Erfahrungsbericht „verarbeitet“:
https://www.schlacken.com/100-km-in-24-stunden-ein-erfahrungsbericht/
Vielleicht motiviert der den/die eine(n) oder andere(n), oder schafft den nötigen Respekt vor diesen Distanzen …
Mit sportlichen Grüßen!
Hey Christian,
vielen Dank für deinen tollen Bericht. Vor allem deine Vorbereitung fand ich super spannend. Es ist ja nicht so einfach das in den Alltag zu integrieren. Du scheinst das super gemeistert zu haben!
Wenn es meine Gesundheit wieder zulässt, würde ich das Projekt gerne wieder angehen. Sicherlich werde ich mir dann nochmal deinen Erfahrungsbericht durchlesen. 🙂
Alles Gute für euren Verein!
Liebe Grüße
Breena