Es ist ruhig hier auf dem Blog geworden. Genau gesagt, ist der letzte Beitrag im Mai erschienen. Aber auch davor war es mal ruhiger. Was hat es damit auf sich? Da noch immer jeden Tag einige Besucher auf meinem Blog vorbeischauen, möchte ich es euch erklären. Was ist in den letzten Monaten so in meinem Kopf vorgegangen? Warum überlege ich immer wieder mit dem Bloggen aufzuhören?
Was dich erwartet:
Prioritäten oder Leben neben dem Blog
Gerade von Blogger-Kollegen habe ich oftmals zu hören bekommen, dass es doch gar kein Problem ist, neben dem Privatleben noch mindestens einen Blogpost in der Woche zu veröffentlichen. Und wenn ich das nicht schaffe, dann setze ich einfach meine Prioritäten falsch!
Aber weißt du was? So einfach ist das Leben nicht! Es gibt immer wieder einiges, was nicht nach Plan verläuft. Bei mir ist es zum Beispiel seit meinem Bachelorabschluss so. Oder mit anderen Worten: Seit meiner Reise nach Afrika 2018. Ich hatte zwar direkt einen Job, der mir sogar Spaß gemacht hat. Aber wenn man da von der Vorgesetzten gemobbt wird, ist das nicht so spaßig. Noch weniger Spaß macht es, wenn die Gesundheit darunter leidet. Egal, Stelle gewechselt. Super langweiliger neuer Job. Und dann wurde es erst richtig spannend, weil ich meine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis beantragt hatte.
Mittlerweile mache ich den Master. Auch wenn er super viel Spaß macht, so verbringe ich doch etliche Stunden in der Woche mit Lernen. Grad wenn ich eine Hausarbeit schreibe, ist meine Motivation, dann noch einen Blogpost zu verfassen, nahezu bei Null. Nebenher gehe ich natürlich arbeiten. Denn irgendwie muss ich ja meine Miete und meine Studiengebühren bezahlen. Ich muss euch leider enttäuschen: Nur weil ich einen Blog habe, werde ich nicht überall eingeladen und verdiene einen Haufen Geld damit.
Ach ja, ein weiteres Hobby von mir ist übrigens Stellen suchen und Bewerbungen schreiben. Kennen sicherlich einige, die in der Bewerbungsphase sind und nicht Insta-like sofort den perfekten Traumjob gefunden haben. Also, falls jemand jemanden kennt, der jemanden kennt usw… ich suche einen Job im HR-Bereich! ?
Okay, also so viel zu den Prioritäten. Wie ihr seht, liegen meine auf meiner beruflichen Zukunft. Deshalb hatte ich schon letztes Jahr überlegt meinen Blog aufzugeben. Aber ich hatte noch Hoffnung und vor allem ein teures Coaching gebucht…
Die lieben Blogger-Kollegen
Ich erhalte immer wieder super liebe Nachrichten und freue mich, wenn ich euch bei eurer Reiseplanung unterstützen kann. Aber es gibt auch Nachrichten, die nicht so freundlich sind. Also, das ist noch nett ausgedrückt… Manche haben mich auch ein paar Tage beschäftigt. Diese Nachrichten kommen von Blogger-Kollegen. Bloggern, die in der Reiseszene hoch angesehen und „ach-so-erfolgreich“ sind. Keine Ahnung, wieso sie dann mich kleine Bloggerin angreifen müssen. Unbegründet. Jeder darf seine Meinung haben. Aber es ist was anderes, wie man diese ausdrückt und ob man anderen Menschen ihre Meinung verbietet. Oder versucht jemanden öffentlich bloßzustellen. Bei solchen Nachrichten denke ich mir dann immer, wieso tue ich mir das überhaupt an? Aber dann fällt mir ein, dass ich nicht für andere Blogger schreibe. Ich möchte meine Erfahrungen mit euch teilen und vor allem euch Mut machen, dass ihr auch mal unbekanntere Gegenden erkundet und eure Träume verwirklicht.
Wie ein Blog gefunden wird – oder SEO-Optimierung
Wenn ihr was bei Google sucht, dann klickt ihr vermutlich die ersten Ergebnisse an. Vielleicht auch mal Seite 2 oder 3. Ich klicke oftmals noch weiter. Denn ich weiß, dass auf den hinteren Seiten wahre Schätze vergraben sein können. Aber so sind nun mal nicht alle.
Damit mein Blog aber gefunden wird, muss er möglichst vorne bei Google erscheinen. Hierfür gilt es die Blogposts auf bestimmte Suchwörter zu optimieren (SEO = Search Engine Optimization). Obwohl ich mich schon seeeeeeehr ausführlich damit beschäftigt habe, klappt das leider mehr schlecht als recht. Eigentlich sollte das nicht so wichtig sein. Denn ich blogge gerne. Aber ich möchte auch Erfolge sehen. Dass sich meine Mühe lohnt. Egal ob beim Bloggen oder beim Sport oder beim Sprachen lernen oder oder oder. Kennt ihr das nicht?
Mein Blog ist wie ein kleines Baby für mich. Und dieses Baby muss man pflegen und eben manchmal auch was investieren. Ich verschone euch mal mit der Aufzählung, welche Kurse ich schon gekauft und gemacht habe – mit mäßigem Erfolg. Also habe ich mir etwas gegönnt: Ein SEO-Coaching! Voller Hoffnung habe ich ein halbes Vermögen ausgegeben. Die Person genießt einen guten Ruf und deshalb hatte ich auch viel erwartet. In dem Coaching waren noch andere Blogger. Dass mein Blog nur ein unscheinbares Lichtlein neben den anderen Blogs ist, ist mir klar. Deshalb war ich da. Ich wollte was lernen. Ich hatte aber das Gefühl, dass ich nur müde belächelt wurde und die Tipps waren nicht wirklich hilfreich. Wenn ich nach konkreten Anwendungstipps gefragt hatte, wurde ich abgewimmelt. Also sehr enttäuschend. Und dann kam Corona und meine Aufrufzahlen waren natürlich im Sturzflug. Sie sind noch immer im Keller. Aber ich freue mich über jeden Besucher, der noch immer vorbeischaut!
Wird sich mein Reisestil ändern?
Ich habe den Blog gestartet mit der Vision, euch von meinen Reisen abseits des Mainstreams zu erzählen. Ich wollte vor allem Frauen Mut machen, dass sie sich trauen alleine zu reisen. So viel dazu. In der Umsetzung hat es immer etwas gehapert, weil ich einfach mit dem Schreiben nicht hinterhergekommen bin. Und dann gibt es noch diese technischen Sachen zu beachten, z.B. die Einführung der DSGVO oder als mein Blog gehackt wurde.
Durch Corona wurde jetzt sowieso alles anders. Keiner weiß, wann oder ob überhaupt das Reisen wieder so möglich sein wird, wie wir es gekannt haben. An Reisen in die Länder, die mich momentan am meisten interessieren, ist nicht zu denken. Die Grenzen sind zu. Also, was soll ich euch erzählen?
Im August war ich in Dänemark. Ein sehr schöner Urlaub. Aber soll ich einen Blogpost verfassen, wie ihr am besten während eures Urlaubs lernt oder eine Prüfung schreibt? Ich könnte natürlich auch die Top Highlights von der Insel auflisten. Aber eigentlich fand ich es schön, einfach den Moment zu genießen und nicht im Hinterkopf zu haben, wie ich welches Foto nutzen könnte und worüber ich einen Blogpost verfassen könnte.
Wenn das Reisen wieder möglich sein wird, werde ich dann direkt in den Flieger steigen? Wohl kaum. Selbst meine Low-Budget-Reisen haben etwas gekostet. Neben meinem Fernstudium ist das einfach nicht möglich. Durch meinen Partner hat sich auch mein Reisestil verändert. Man passt sich eben einander an. Natürlich kann ich ohne ihn reisen. Aber meine letzten Reisen nach Afrika und China haben gezeigt, dass ich das vielleicht nicht möchte. Zwar ist ein Urlaub von 3-4 Wochen keine lange Zeit. Aber wenn in Afrika der Empfang schlecht ist und in China WhatsApp geblockt ist und der WeChat-Account ständig gesperrt wird, dann ist das mit der Kommunikation doch eine recht herausfordernde Sache. Ehrlich gesagt verzichte ich dann vielleicht lieber auf ein Abenteuer und verreise zu einem anderen Zeitpunkt zusammen mit meinem Partner.
Wie wird es mit dem Blog weitergehen?
Nun zur wichtigsten Frage: Höre ich mit dem Bloggen auf? Soll das hier mein Abschiedspost sein?
Keine Ahnung. Ich hatte dieses Jahr schon einmal versucht mit dem Bloggen aufzuhören, hatte es dann aber nicht ausgehalten. Deshalb heißt es abwarten. Ich wollte euch aber nicht im Ungewissen lassen. Denn der letzte Blogbeitrag ist schon ewig her und vermutlich wird es noch einige Zeit dauern, bis evtl. der nächste kommen wird. Denn bis zum Jahresende möchte ich noch einiges in meinem Studium erreichen. Da bleibt leider nicht viel Zeit für meinen Blog.
Ich hab mir auch überlegt, ob ich vielleicht einfach „Freischnauze“ bloggen werde. So wie damals, als ich ein Praktikum in Südafrika gemacht hatte. Da hatte ich einen kleinen Blog für meine Familie und Freunde. Ich hatte sie über meinen Alltag und Erlebnisse informiert. Ganz ohne SEO. Einfach weil es mir auf dem Herzen lag. Und der Blog liegt mir am Herzen. Vielleicht sollte ich zu den Ursprüngen meines Bloggerlebens zurückkehren. Ganz ohne Druck und Erwartungen. So wie bei diesem Post. Er ist kein bisschen auf SEO optimiert. Ich wüsste auch gar nicht, was für Pins für Pinterest ich erstellen sollte. Denn wen sollte das hier interessieren, außer den Lesern, die sich für meinen Blog, oder sogar auch für mich interessieren?
Eigentlich soll man als Blogger ja auch immer eine Frage am Schluss stellen. Damit ihr einen Kommentar schreibt. Aber auf diese Frage verzichte ich. Denn ob ich weiter blogge oder nicht, das ist ganz allein meine Entscheidung. Auch wie oft und worüber. Lasst einfach diesen Text auf euch wirken. Denn das ist ein Text behind-the-scenes. Ein Einblick in mein Leben…
Hey liebe Breena, ich kann es so richtig nachfühlen, wie du dich gerade fühlst! Und ich finde deine Einstellung gut Back to the Roots zu gehen 🙂 Denn im Endeffekt sollte es ja vor allem Spaß machen! Und persönliche Abenteuer und das Leben generell ist doch eh immer am spannendsten!
Alles Gute für dich und fühl dich gedrückt <3
Ach Mandy, vielen Dank für deine lieben Worte! Ohne den Blog bzw. Insta hätte ich dich ja gar nicht kennengelernt und das wäre echt schade gewesen! Ich neige nur dazu, mir selbst zu viel Druck zu machen und dann geht leider die Freude an der Sache etwas verloren. Vielleicht finden mein Blog und ich ja wieder ganz neu zueinander? Einfach Schreiben, wann ich will, worüber ich will. Ganz einfach weil es mir Spaß macht 🙂
Alles zu seiner Zeit!
Ich bin froh über deinen Blog gestolpert zu sein, denn nirgends konnte ich so ausführlich über den Krokodilpool in Gambia lesen. Allerdings verändert sich das reiseverhalten auch mit dem Alter und dem Beziehungsstatus und dem verfügbaren einkommen. Früher im 20 Mann Schlafsaal im Hostel, heute eben im 4* Hotel im Buisness District mit Mietwagen. Nicht nur dass, auch das Medienverhalten ändert sich täglich. Die Leute insbesondere die (Insta)Blogger reisen doch nur noch im das perfekte Foto zu schießen und dies bis in die Unkenntlichkeit zu Bearbeiten. Dadurch verpassen sie doch eigentlich die Schönheit der Welt. Selbiges gilt doch für einen Blog. Wenn ich schon irgendwo bin und darüber nachdenken muss was ich dazu Schreiben werde und welches Bild ich verwenden will, habe ich doch gar kein freien Blick für das wesentliche. Ich habe mich 2020 von Instagram frei gemacht, einen Blog führte ich sowieso nie. Es gab dieses Jahr zwar nur ein paar wenige Reisen (5Länder) dafür wurden diese umso Intensiver bereist. Das ganze Länderhopping und Fotoschießen hindert uns bloß an der Entschleunigung und der völligen Hingabe in eine Fremde Ortschaft und Kultur. Ich möchte dir nicht sagen was du tun sollst, aber dir dennoch wie o.g. ans Herz legen, Alles zu seiner Zeit.
Hey Rob,
vielen Dank für deinen Kommentar. Genau, man verändert sich, das Reiseverhalten verändert sich und gemachte Erfahrungen führen auch zu Veränderungen. Ich habe auch schon überlegt, mich vielleicht von meinen Social Media Kanälen zu verabschieden. Denn mein Blog ist ein Hobby und wieso sollte ich mich dann nicht auf das fokussieren, was mir am meisten Spaß macht? Im nächsten Jahr werde ich noch durch mein Masterstudium und die Arbeit sehr eingespannt sein. Aber ich hoffe, dass ich wieder mehr Zeit zum Wandern finden werde. Die Erfahrungen würde ich auch gerne teilen. 🙂
Es freut mich, dass du bei mir Infos über den Krokodilpool in Gambia gefunden hast. Das ist ja auch ein sehr umstrittenes Thema. 😉
Ich wünsche dir alles Gute und schöne und intensive Reisen nächstes Jahr!
Liebe Grüße
Breena