Kinosaki Onsen – Eine Onsen-Stadt in Japan
Tauche ein in die faszinierende Welt der japanischen Onsen und traditionellen Badekultur! In diesem Blogbeitrag nehme ich dich mit auf eine Reise durch Kinosaki Onsen und teile meine persönlichen Erfahrungen. Du erfährst, was Onsen sind, was es mit dem kleinen Örtchen Kinosaki auf sich hat und was du sonst noch in Kinosaki erleben kannst.
Was dich erwartet:
- 1. Was sind Onsen?
- 2. Wofür ist Kinosaki Onsen bekannt?
- 3. Wieso Kinosaki Onsen?
- 4. Welche Onsen gibt es in Kinosaki?
- 5. Wie bekomme ich den Onsen-Pass und wofür nutze ich ihn?
- 6. Wo liegt Kinosaki?
- 7. Was kann man noch in Kinosaki machen?
- 8. Meine Onsen Erfahrungen in Kinosaki
- 9. Kann ich Kinosaki Onsen empfehlen?
1. Was sind Onsen?
Die heißen Quellen werden in Japan Onsen genannt. Traditionell handelt es sich hierbei um Bäder, welche ihr Wasser von natürlichen heißen Quellen erhalten. Je nach Definition können aber auch Bäder dazu gezählt werden, deren Quellwasser erhitzt wird. Bei den öffentlichen Badehäusern in Kinosaki handelt es sich um natürliche Thermalquellen. Im Gegensatz dazu werden bei den privaten Onsen-Bädern, wie du sie beispielsweise in einem Ryokan finden kannst, das Wasser erwärmt. Klassischerweise verbringen Männer und Frauen den Onsen-Aufenthalt ohne Badekleidung in separaten Bereichen, die jedoch gleich aufgebaut sind, d. h. Umkleideraum, Waschgelegenheit und ein oder mehrere Onsen.
2. Wofür ist Kinosaki Onsen bekannt?
Kinosaki ist für die sieben öffentlichen Onsen bekannt. Daneben gibt es noch unzählige private Onsen. Die öffentlichen Onsen in Kinosaki sind fußläufig erreichbar. Es ist sehr schön zwischen den einzelnen Onsenbesuchen den Ort zu erkunden. Auf dieser Karte siehst du die Standorte der sieben öffentlichen Onsen.
3. Wieso Kinosaki Onsen?
Es gibt einige Onsen Städte in Japan. Wieso solltest du also ausgerechnet Kinosaki auswählen?
Vielleicht hast du schon einmal gelesen, dass die Japaner ein ganz besonderes Verhältnis zu Tattoos haben. Diese sind klassischerweise in einem Onsen verboten. Entweder wird dir der Zutritt komplett verwehrt, oder du musst die Tattoos abdecken. Je nach Größe der Tätowierungen kann sich dies als umständlich erweisen. In Kinosaki sind hingegen Tattoos erlaubt. Meiner Meinung nach macht dies das Leben einfacher, wenn man größere Tattoos hat.
4. Welche Onsen gibt es in Kinosaki?
Die sieben Onsen-Badehäuser in Kinosaki sind sehr unterschiedlich. Bei jedem Badehaus war es eine Überraschung, wie es sein wird und vor allem, wie es meinem Mann und mir gefallen wird. Falls du in ein bestimmtes Badehaus auf jeden Fall besuchen möchtest, solltest du im Vorfeld die Öffnungszeiten überprüfen und deine Reise danach ausrichten. Denn nicht alle Badehäuser haben jeden Tag geöffnet und der Ruhetag des jeweiligen Badehauses ist auf der Internetseite von Kinosaki einsehbar.
Natürlich konnte ich keine Fotos von den Badehäusern machen, da immer andere Besucher anwesend waren. Daher stammen die nachfolgenden Fotos von der Internetseite von Kinosaki.
Kono-Yu
Mandara-Yu
Goshono-Yu
Von den folgenden Onsen in Kinosaki habe ich leider keine schönen Fotos gefunden:
Ichino-Yu
Yanagi-Yu
Jizo-Yu
Satono-Yu
5. Wie bekomme ich den Onsen-Pass und wofür nutze ich ihn?
Wenn du in einem Ryokan, einem traditionellen japanischen Gästehaus, übernachtest, ist ein Onsen-Pass im Übernachtungspreis inbegriffen. Du erhältst den Onsen-Pass beim Einchecken. Bei den Onsen wird der Pass gescannt und du kannst kostenlos eintreten. Falls du nicht in einem Ryokan übernachtest, kannst du einen Onsen-Pass für 1.300 Yen erwerben. Alternativ kannst du auch den Eintritt bei den Onsen in Kinosaki bezahlen, die du besuchen möchtest.
6. Wo liegt Kinosaki?
Kinosaki liegt in der Präfektur Hyogo. Von Kyoto ist Kinosaki etwa 2,5 Stunden und von Osaka knapp 3 Stunden entfernt. Du kannst deinen JR-Pass nutzen oder alternativ mit dem Bus anreisen (buchbar z. B. über Willer Express oder Japan Bus Online). Ich hatte den Kansai WIDE Area Pass, da ich von Kinosaki nach Hiroshima gefahren bin.
7. Was kann man noch in Kinosaki machen?
In Kinosaki kannst du viel mehr erleben, als nur einen Besuch der Onsen. Das Schlendern durch das süße kleine Örtchen sollte auf jeden Fall bei deinem Trip dazu gehören! Vielleicht sogar in einem Yukata, einem traditionellen japanischen Badegewand.
Auch bietet dir eine Übernachtung in einem Ryokan weit mehr als einen Schlafplatz. Unser Ryokan hatte drei private Onsen, die von den Gästen kostenfrei genutzt werden konnten. Das Schöne daran war, dass ich den Onsen-Besuch gemeinsam mit meinem Mann erleben konnte. Des Weiteren hatten wir einen Aufenthalt mit Abendessen und Frühstück gebucht. Die Mahlzeiten waren auf jeden Fall ein Erlebnis, genauso wie die Herrichtung unserer Futons, den traditionellen japanischen Matratzen.
Direkt in Kinosaki gibt es eine Seilbahn. Vom Berg Daishi kannst du die Aussicht auf Kinosaki genießen und in der Ferne sogar das Japanische Meer sehen!
In der Nähe von Kinosaki findest du übrigens das Örtchen Tottori. Wir hatten geplant, uns die Sanddüne anzuschauen. Kurzfristig hatten wir uns dann aber dagegen entschieden, u. a. weil es doch ein großer Umweg auf unserer Weiterfahrt nach Hiroshima gewesen wäre und ob sich ein Besuch bei hoher Regenwahrscheinlichkeit lohnt, wollten wir dann nicht ausprobieren. Bei Elisa von Japanliebe findest du übrigens mehr Informationen zum Besuch der Wüste in Japan.
Das Sandmuseum in Tottori mit den beeindruckenden Sandskulpturen sieht auch sehr spannend aus. Das Ausstellungskonzept lautet „Reise um die Welt im Sand“ und jährlich ändert sich das Thema der Ausstellung. Bis Anfang 2024 kannst du Sandskulpturen zum Thema Ägypten bestaunen. Davor gab es Ausstellungen z. B. über Südamerika, Afrika und Italien.
Es lohnt sich aber eine Nacht in Tottori einzuplanen, wenn du ein Detektiv Conan Fan bist! Die Stadt Hokuei wird nämlich als Conan Town bezeichnet und hält viele tolle Sehenswürdigkeiten bereit.
8. Meine Onsen Erfahrungen in Kinosaki
Ich habe eine Nacht in Kinosaki verbracht und bin extra früh angereist, damit ich möglichst viel von dem Tag habe. Meine Erfahrung mit dem Ryokan werde ich einem separaten Blogeintrag beschreiben. Ich sage nur so viel: Das traditionelle Badegewand erhielten wir erst abends. Der Mitarbeiter des Ryokans meinte, dass wir die Yukatas auch nach dem Check-out anhaben dürfen, wenn wir unsere Kleidung im Ryokan lassen und dann später tauschen. Dem war dann doch nicht so und wir mussten die Yukatas mit dem Auschecken direkt abgeben. Das heißt, die tollen Fotos mit Yukata an der Brücke etc., mit denen immer geworben wird, haben wir gar nicht. Denn wir hatten keine Möglichkeit, die Yukatas überhaupt zu tragen. Das fand ich schon sehr schade, da dies ja im Preis mit inbegriffen sein sollte.
Ansonsten hatte ich nicht den Eindruck, dass wir den Onsen-Pass voll nutzen konnten. Wir sind zwar zeitig angereist, haben die Onsen-Pässe aber erst ein paar Stunden später um 14 Uhr erhalten. Bis dahin hatten wir aufgrund des Regens die Zeit in einem Restaurant vertrödelt. Wir konnten an unserem Anreisetag noch einige Onsen besuchen und die restlichen Onsen hatten wir für den nächsten Tag eingeplant. Vor allem freuten wir uns auf den Satono-Yu Onsen, der an unserem Ankunftstag geschlossen hatte. Bei diesem Onsen gibt es eine tolle Aussichtsplattform mit malerischem Panoramablick. Es gibt außerdem eine Sauna mit aromatischen Kräutern und eine Eissauna. Ich war noch nie in einer Eissauna gewesen und hätte das sehr gerne einmal ausprobiert! Laut der Mitarbeiterin des Ryokans sei der Onsen-Pass am nächsten Tag bis 15 Uhr nutzbar. Jedoch mussten wir unsere Pässe beim Check-out um 10 Uhr abgeben. Von daher konnten wir die Pässe am Abreisetag gar nicht nutzen und das war für mich eine große Enttäuschung.
In Kawaguchiko war ich zum ersten Mal in einem Onsen gewesen. Ich glaube, der erste Onsen-Besuch ist etwas Besonderes! In Kinosaki durfte ich sehr unterschiedliche Onsen erleben und direkt das erste Onsen gefiel mir mit dem Wasserfall sehr gut. Die Messlatte lag daher hoch und ich erwartete genauso tolle oder noch tollere Onsen in Kinosaki. Ich muss aber gestehen, dass ich die meisten Onsen nicht sonderlich toll fand. Man darf auch nicht vergessen, dass die Japaner sich im Waschbereich reinigen und anschließend oder zwischendurch in der heißen Quelle baden. Es geht ihnen also nicht um ein tolles Erlebnis. Da war meine Erwartungshaltung einfach falsch, denn einige Onsen waren sehr schlicht gehalten. Auch habe ich immer wieder eine Pause vom Baden in der heißen Quelle benötigt, weil es mir einfach zu warm war. Besonders in einem Onsen fand ich es fast schon schmerzhaft heiß. Also wahrscheinlich ist es einfach nicht mein Ding.
9. Kann ich Kinosaki Onsen empfehlen?
Wie du lesen kannst, ist meine Erfahrung mit Kinosaki sehr durchwachsen. Es war auf jeden Fall super, dass mein Mann seine Tattoos nicht bedecken musste. Das ist auf jeden Fall ein sehr großes Argument für Kinosaki! Aber ganz ehrlich, dafür war es schon ein ziemlicher Umweg erstmal zu diesem Ort zu kommen. Auch hätte mir vermutlich die Onsen-Erfahrung in Kawaguchiko gereicht.
Ich würde dir empfehlen, ein Onsen zu besuchen, das mehr zu deiner Reiseroute passt. Falls du Tattoos hast, kannst du sie für den Besuch abkleben und so auch ein normales Onsen aufsuchen. Ansonsten kannst du auch ein privates Bad buchen. Dann kannst du diese Erfahrung zusammen mit deiner Reisebegleitung genießen und musst deine Tattoos nicht abkleben. Der Besuch eines privaten Bades ist zwar teurer, aber verhältnismäßig noch okay. In Kawaguchiko hatte unsere Unterkunft uns ein privates Bad empfohlen, wir hatten dann aber noch ein Onsen in einem Hotel gefunden, das Tattoos erlaubt.
Wenn du gerade dabei bist, deine Reise nach Japan zu planen, kann ich dir meinen Beitrag zu den Kosten für unsere Reise nach Japan empfehlen.
Reisezeitraum: April – Mai 2023
Sehr schöner Bericht. Finde die Zusammenstellung toll, dass es in diesen Onsen möglich ist, auch mit einem grossen Aquarell Tattoo eintreten zu dürfen. Das ist in vielen Onsen ja nicht möglich. Und das Tattoo weglasern dafür wäre übertrieben.
Vielen Dank! Ja, das kommt ja eigentlich gar nicht infrage! Und Abkleben ist je nach Größe des Tattoos auch nicht immer einfach. Ist echt klasse, dass es auch Onsen gibt, wo man ohne Probleme mit Tattoo hin kann!